Beitritt zur Armee
Erwin Johannes Eugen Rommel wurde am 15. November 1891 in Hedenheim bei Ulm in Württemberg geboren. Sein Vater war Schullehrer und galt als erfolgreicher Arzt, seine Mutter war die Tochter des ehemaligen Präsidenten der württembergischen Regierung. Erwin Rommel und seine Brüder Karl und Gerhard sowie Schwester Helene sind in einem bescheidenen bürgerlichen Haus aufgewachsen.
Bald zog die ganze Familie nach Aalen, wo der kleine Erwin von 1900 bis 1908 an einer Lateinschule studierte. In der Schule war Erwin ein krankes, grüblerisches Kind, aber als Teenager wurde er charaktervoller und zeigte eine Begabung für Mathematik. Der junge Rommel wollte nach erfolgreichem Abschluss seines Gymnasialkurses Ingenieur werden und baute bereits im Alter von 14 Jahren ein Segelflugzeug und testete es im Flug. Der Flug war nicht zu weit entfernt, aber es war eine große Leistung für den jungen Mann, besonders wenn man bedenkt, dass er 1906 stattfand und noch 3 Jahre bis zum ersten Flug der Gebrüder Wright übrig waren. Dann studierte Rommel von 1908 bis 1910 an der Realgymnasium Schwäbisch Gmünd.
Im Juli 1910 trat er auf Drängen seines Vaters in die Armee ein, die später sein ganzes Leben widmen wird. Am 19. Juli 1910 trat Erwin in die Armee ein und wurde Gefreiter. In der Armee tauchte Rommel als Person auf.
Rommel wurde als Kadettenoffizier zur örtlichen Infanterieeinheit des 124. (6. Württembergischen) Infanterieregiments geschickt. Nach 3 Monaten Dienst erhielt Erwin den Rang eines Unteroffiziers und nach 6 weiteren wurde er Feldwebel. Im März 1911 trat er in die Militärschule des Offiziers in Danzig (heute Danzig) ein. Nach dem Schulabschluss kehrte Rommel im Januar 1912 in seine Einheit zurück. Am 12. Januar 1912 wurde ihm der erste Offiziersrang verliehen - Leutnant. Zu dieser Zeit gab es einfache und ewige Werte in der Armee - Loyalität gegenüber dem Kaiser und dem Land. Bereits in einem frühen Stadium seiner Karriere stach Rommel unter seinen Kollegen hervor: Er trank keinen Alkohol, rauchte nicht, war begeistert von seinem Beruf. Kämpfende Kameraden nannten ihn „den fröhlichen Leutnant aus Weingarten“. Er genoss die Autorität der Soldaten und stand dem Kommando gut gegenüber. Der junge Rommel war nicht nur ein ausgezeichneter Soldat mit einem klugen Kopf, sondern auch ein ausgezeichneter Athlet - verhärtet, stark, beweglich, ausdauernd.
Der junge Erwin liebte schneebedeckte Berge und Skifahren. Als Kadett verbrachte er viel Zeit in den Bergen und erinnerte sich bis zum Ende seines Lebens an diese Zeiten. Die Liebe zu schneebedeckten Bergen half ihm im Ersten Weltkrieg sehr, denn in den Alpen fühlte er sich wie ein Fisch im Wasser.
Während seines Studiums an der Offiziersschule 1911 in Danzig lernte er seine zukünftige Frau mit polnischen Wurzeln, Lucy Maria Mollin, kennen. Sie wurden am 27. November 1916 offiziell verheiratet. Ihr einziges Kind, Sohn Manfred, wurde am Heiligabend 1928 geboren. Doch vor seiner Heirat mit Lucy hatte Erwin eine Affäre mit einem anderen Mädchen. 1913 hatten Rommel und seine Freundin Walburga eine Tochter, Gertrude. Trotz der Tatsache, dass Leutnant Rommel mit Walburga zufrieden war und die Armee verlassen wollte, um sie zu heiraten, überzeugte ihn seine hartnäckige Familie, sie zu verlassen und Lucy zu heiraten. Nach all den familiären Meinungsverschiedenheiten war es bereits 1914 und der Erste Weltkrieg rückte näher. Das Verlassen der Armee war mehr als beschämend, daher blieb Rommel in den Reihen. Trotz der Tatsache, dass Erwin verheiratet war, blieb Walburga ihm treu, aber als er und Lucy einen Sohn hatten, Manfred, beging sie im selben Jahr 1928 Selbstmord.
Rommels Privatleben überraschte seine Kameraden. Er studierte seinen Beruf eingehend und verbrachte seine Nächte damit, Militärliteratur zu lesen. Von 1912 bis zum Ausbruch des Krieges und dann von 1918 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war Rommel Regimentsoffizier und verantwortlich für die Rekrutierung von Rekruten am Weingaarten. 1914 brach der Krieg aus und Rommels Professionalität sowie die gesamte deutsche Armee wurden auf dem Schlachtfeld auf die Probe gestellt.