Wird die Rommelstraße in Aalen umbenannt?
In Deutschland wird weiter über alles diskutiert, was nach Erwin Rommel benannt ist. Die Verteidiger und Unterstützer des Feldmarschalls sind mit seinen Gegnern in zwei Hälften geteilt. Bisher wurde kein nach Erwin Rommel benannter Ort in Deutschland umbenannt.
Diesmal in Aalen im Jahr 2019 begannen ernsthafte Diskussionen über die Umbenennung der Rommelstraße in dieser Stadt. Nach zahlreichen Streitigkeiten in der Stadtverwaltung wurde schließlich im Februar 2020 entschieden, die Rommelstraße nicht umzubenennen. Doch diese Entscheidung wurde mit Auflagen getroffen, da sich die Experten in vielen Punkten von Rommels historischer Einschätzung nicht einig waren.
Eine der Bedingungen war, eine Wissenslücke über den Generalfeldmarschall in der Aalener Erinnerungskultur zu schließen, in der Erwin Rommel während seiner Schulzeit lebte und deren Ehrenbürger er war. Ebenfalls obligatorisch in den Lehrplan der Klassen 9-12 aufgenommen wurde Unterricht über die Geschichte der Nazis und Erwin Rommel als Unterstützer und Opfer dieses Regimes. Und schließlich entschied man sich an der Ecke zur Rommelstraße, vier Stelen aufzustellen: drei berühmte Demokraten aus der Gegend, nach denen auch die Straßen der Stadt benannt sind, und Erwin Rommel selbst. Gleichzeitig müssen die Stelen der Demokraten bemalt und die Stele von Rommel rostig sein.
Die Erwähnung von Rommel in der Stadt Aalen endet hier nicht. 2021 fanden in der Stadt Aalen die Bürgermeisterwahlen statt, an denen Catharine Rommel, die Enkelin des Generalfeldmarschalls, teilnahm. Ihr Vater Manfred Rommel war 22 Jahre lang Oberbürgermeister von Stuttgart und Catherine beschloss, sich in der Kleinstadt, in der ihr Großvater Erwin Rommel Ehrenbürger war, in dieser Rolle zu versuchen. Leider reichte Rommels Name allein nicht zum Sieg, obwohl sie mit 22 Prozent Zweite bei der Wahl wurde. Frederik Brütting gewann mit großem Vorsprung und mit 71 Prozent.