Das Schicksal der Zeugen von Rommels Selbstmord
Am 14. Oktober 1944 brachten drei Personen Erwin Rommel vor die Stadt Herlingen, wo der Generalfeldmarschall Gift nahm und Selbstmord beging. Die Namen dieser Personen sind sehr bekannt: Wilhelm Burgdorf, Ernst Maisel und der Fahrer SS-Hauptscharführer Heinrich Doose.
Wilhelm Burgdorf
Wilhelm Burgdorf war die wichtigste und verantwortliche Person bei der Entfernung von Rommel. Er war es, der Rommel die Giftkapsel überreichte und sich während der tragischen Szene auch in der Nähe des Autos befand. Im selben Monat wurden seine schmutzigen Taten gewürdigt und er wurde Chefadjutant von Adolf Hitler.
Im April 1945 befand sich Burgdorf in Hitlers Bunker und koordinierte von dort aus die Verteidigung Berlins. Am 28. April wurde er von Hitler zum Mitglied des Himmler-Tribunals ernannt, nachdem bekannt wurde, dass Himmler versuchte, mit den Amerikanern Kontakt aufzunehmen, um Kapitulationsbedingungen auszuhandeln.
Am nächsten Tag war er einer der Zeugen und unterzeichnete Hitlers Testament. Danach beging er wie sein Führer im Alter von 51 Jahren Selbstmord. Am 1. Mai 1945 erschoss sich Wilhelm Burgdorf gegen 21.30 Uhr im Flur des Bunker-Gemeinschaftsspeisesaals mit einer Dienstpistole.
Ernst Maisel
Ernst Maisel begleitete Wilhelm Burgdorf auf seiner Reise zu Rommel. Nach dem Krieg begann 1948 ein Prozess wegen seiner Beteiligung am Attentat auf Feldmarschall Rommel, und im Sommer 1949 begann er mit seiner ersten Aussage.
Bei Verhören gab er Burgdorf die ganze Schuld, da er nicht mehr lebe und nichts mehr widerlegen könne. Maisel sagte, er wisse nichts von dem Gift und wisse nicht, was mit Rommel passieren würde. Gleichzeitig weicht seine Aussage an manchen Stellen von der Aussage des Fahrers Heinrich Doose ab, mit dem sie offenbar von dem Auto weggefahren sind, in dem Rommel Selbstmord begangen hat.
So entging er nach einem einwöchigen Prozess am 4. Juli 1949 jeder Bestrafung und lebte bis 1978, als er 82 Jahre alt wurde, in Bayern. Bereits nach den Gerichtsverfahren berichtete Manfred Rommel der Presse von jenem traurigen Tag, als Maisel und Burgdorf zu Rommel kamen. Die drei redeten die ganze Zeit und Maisel ging nirgendwo hin. Daraus wird deutlich, dass Maisel alles klar wusste und verstand. Er war vielleicht mit dem Fahrer vom Auto weggegangen, aber er wusste genau, was passieren würde.
Am 1. Oktober 1944 wurde Ernst Maisel zum Generalleutnant befördert und zum Kommandeur der 68. Infanteriedivision ernannt. Am 7. Mai 1945 wurde er von den Amerikanern gefangen genommen und bis März 1947 in Haft gehalten. Über sein Leben nach 1949 ist nichts bekannt.
Heinrich Doose
In den letzten Kriegstagen befand sich Heinrich Doose in Hitlers Bunker, den er mit Hitlers persönlichem Fahrer Erich Kempka verließ. Am 1. Mai 1945 verließen sie als Gruppe von mehreren Personen den Bunker. Auf den Gleisen der Berliner U-Bahn gelangten sie zum Bahnhof Friedrichstraße. Dann schlossen sie sich der Gruppe an, zu der auch Matrin Bormann gehörte.
Danach sind die Handlungen von Heinrich Duse (Heinrich Doose) nicht bekannt. 1946 sagte er gegenüber dem britischen Geheimdienst über den Tod von Erwin Rommel aus, der in den Aufzeichnungen des Militärgeheimdienstes von Berchtesgaden enthalten ist. Heinrich lebte ein erfülltes Leben und starb 1974 im Alter von 77 Jahren. Über seine Aktivitäten nach 1946 ist nichts bekannt.