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Italienische Soldaten in Nordafrika


Italienische Soldaten in Nordafrika

Das allgemein akzeptierte Bild des italienischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg: faul, feige, unerfahren und labil. Während des Krieges erschienen Zeitungen, in denen die Siege über die Italiener in Nordafrika begeistert und im großen Stil beschrieben wurden.

Dieser Spott ist nicht fair. Niemand hat jemals die Schwierigkeiten analysiert oder darüber nachgedacht, mit denen der gewöhnliche italienische Soldat während des Krieges konfrontiert war. Die Bewaffnung der Italiener war damals viel geringer als die modernen Anforderungen. Die voll ausgerüsteten britischen Truppen waren den Italienern um ein Vielfaches überlegen.

Die italienische Artillerie feuerte auf weniger als 8 km, während die Reichweite der britischen Artillerie zwischen 8 und 25 km lag. Italienische Funkgeräte entsprachen überhaupt nicht den Bedingungen der Manöverkriegsführung. Die Essensrationen waren für Wüstenbedingungen nicht geeignet, und es gab keine Feldküchen. Die italienischen Panzer waren leicht, schlecht bewaffnet und technisch unzuverlässig.


Anstelle schwerer Panzer produzierte Italien kleine Tanketten. Die italienische Industrie bestand überwiegend aus kleinen Unternehmen mit wenigen Produktionsressourcen. Gleichzeitig ist Italien traditionell ein Land mit starken maritimen Traditionen. So konnte sie gute Kriegsschiffe produzieren, aber die Panzerindustrie erreichte hier nie ein hohes Niveau. Mussolini interessierte sich mehr für eine Militärshow.

Italienische Führer litten unter Größenwahn. Ein leichter Sieg in Äthiopien verschlechterte die Situation zusätzlich. Die Italiener rechneten mit kurzen Kolonialkriegen, waren aber nicht bereit für die volle Mobilisierung der Wirtschaft.

In der italienischen Militärhierarchie gab es eine scharfe Grenze zwischen Meistern, die Befehle erteilten, und bloßen sterblichen Soldaten. Die Offiziere, meist Aristokraten, genossen jeden Komfort, gutes Essen und mobile Bordelle. Gewöhnliche Soldaten aßen, was sie konnten, und hungerten sehr oft.


Bereits Mitte 1942 glaubten die Italiener nicht mehr an ihre Regierung, niemand wollte für Mussolinis mystische Idee der Wiederherstellung des Römischen Reiches sterben. Bis 1943 fanden sich die meisten italienischen Soldaten militärisch nackt und barfuß wieder. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Moral der Italiener niedrig war und sie sehr oft überhaupt nicht kämpfen wollten.

Auf der anderen Seite zeigte sich der italienische Soldat von der besten Seite, wenn das Kommando sich zumindest minimal um ihn kümmerte. Zum Beispiel gesellte sich Rommel, der schlecht Italienisch sprach, es aber trotzdem versuchte, oft zum Frühstück oder Mittagessen zu italienischen Soldaten. Er saß mit ihnen auf dem Boden, scherzte und aß ohne Probleme auf Augenhöhe mit den italienischen einfachen Soldaten. Infolgedessen genoss Rommel bei den italienischen Soldaten großen Respekt.

Während des Feldzugs in Nordafrika bewiesen italienische Truppen immer wieder Mut, doch fehlte ihnen in kritischen Situationen oft die nötige Ruhe und Gelassenheit.


Italienische Soldaten im Zweiten Weltkrieg

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