Einige Zeit nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg kehrte Deutschland wieder auf das afrikanische Festland zurück. Am Anfang waren dies humanitäre Missionen. Lange vor der deutschen Einheit leistete die Bundeswehr medizinische Hilfe nach dem Erdbeben in Marokko 1960. Deutschland beteiligte sich dann 1973-1974 am Lufttransport von medizinischem Gerät nach Ägypten, Syrien und Israel. Flugzeuge der Luftwaffe beförderten im Rahmen von UN-Mandaten 1978 Militärpersonal in den Libanon, operierten 1988-1989 in Namibia und wurden 1989 bei Maßnahmen zur Nahrungsmittelhilfe für die Hungernden im Sudan eingesetzt.
Es gab auch militärische Missionen. Bis 1970 wurden Waffen aus den Arsenalen der Bundeswehr in 15 afrikanische Länder geschickt und zur Unterdrückung der Befreiungsbewegung in Angola, Mosambik und Guinea eingesetzt. Gruppen deutscher Ausbilder arbeiteten in Afrika, und in Hamburg wurde die Ausbildung afrikanischer Militärangehöriger organisiert. Auf dem Gelände einer der Kasernen in Hamburg unterstützte die Bundeswehr bis 1988 die Arbeit des Traditionsverbandes der Veteranen, bis der letzte Veteran des Afrikakorps starb.
Jeder erinnerte sich bereits in den 90er Jahren an das Afrikakorps. Das 1992 in Somalia eingesetzte deutsche Kontingent wurde in der Presse sofort als neues Afrikakorps bezeichnet. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1991 begann die Bundeswehr, sich an Kampfhandlungen gegen den Irak auf dem Territorium dieses Landes und im Persischen Golf zu beteiligen, wo die Suche nach Massenvernichtungswaffen und Minenräumung durchgeführt wurde.
Auch die humanitären Aktionen wurden fortgesetzt. In den Jahren 1991-1993 war der Sanitätsdienst der Bundeswehr an der Hilfeleistung in Kambodscha beteiligt. Von 1992 bis 1994 operierte die Bundeswehr mit einem UN-Friedenssicherungsmandat in Somalia, das von Bürgerkrieg und Hungersnot geprägt war.
Bis Anfang 2006 waren rund 7.000 Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz auf dem Balkan, in Afghanistan und anderen Regionen der Welt. Insgesamt nahmen von 1995 bis 2006 mehr als 120.000 deutsche Soldaten an diesen Einsätzen teil.
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